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Wanderboje am Mauerstreifen, Berlin 2009

Zwischen dem 13. August (Tag des Mauerbaus) und dem 9. November (Mauerfall) umrundete die Wanderboje Berlin. Die Wanderboje machte überall dort Station, wo wir private Geschichten mit der Berliner Mauer fanden.
Sie können auf die einzelnen Geschichten über die Orte des Geschehens oder die Liste der Geschichten zugreifen, zusätzlich können sie sich Bilder des Events ansehen

Decrustate. Sand aus dem Todesstreifen

Also, es hat angefangen mit einer Ausstellung hier in Berlin zu der Kinder zu Besuch kamen, die ich durch die Ausstellung geführt habe. Dabei habe ich erfahren, woher die Kinder kommen und dass ihr Spielplatz der ehemalige Todesstreifen ist. Da ich dort sowieso gerne eine Arbeit 'abnehmen' wollte, die im Zusammenhang mit geschichtlicher Grenzerde steht, habe ich die Kinder gefragt, ob sie für mich ihren Spielplatz scouten, mir die Gegend zeigen, um ein Stück zu finden, was 'abnehmbar' ist für eine Dokumentation. Das geeignet ist für eine Gegenüberstellung mit anderen Grenzstücken weltweit, die ich abnehme, die auch von der Natur wieder zurückgeholt werden. In meiner Arbeit geht es darum, das alles was der Mensch meint für ewig aufzubauen, irgendwann wieder fällt und die Natur sich das Land zurückerobert. Bevor sie das tat, gab es hier noch ein Stück brandenburgischen Sands, der penibel während der Mauerzeit von Unkraut gereinigt wurde, um die Mienen dort reinzulegen. Und bevor die Natur sich diese Örtlichkeit zurücknimmt und alles mit Grün bedeckt, wollte ich handeln und eines dieser Stücke bewahren. Denn die Natur akzeptiert keine politischen, von Menschen gemachten Grenzen. Der Prozess des Erdabnehmens: Dazu wähle ich mir einen Quadratmeter original Erdoberfläche aus - wo auch immer ich auch bin- und fixiere das mit einer speziellen Technik im Original so, dass ich die Oberfläche abschälen kann. Dabei verändere ich die Farbe und die Strukturen gar nicht, sondern ich 'nehme' das, was ich vor Ort finde, so wie es von den Elementen etc. so bearbeitet wurde im Original 'ab'. Und das kann ich dann in den künstlichen Raum - in den Ausstellungsraum -übertragen. Ich erhöhe somit das, was wir im täglichen Leben mit den Füßen treten und verbinde damit eine erhöhte Aufmerksamkeit.