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Wanderboje am Mauerstreifen, Berlin 2009

Zwischen dem 13. August (Tag des Mauerbaus) und dem 9. November (Mauerfall) umrundete die Wanderboje Berlin. Die Wanderboje machte überall dort Station, wo wir private Geschichten mit der Berliner Mauer fanden.
Sie können auf die einzelnen Geschichten über die Orte des Geschehens oder die Liste der Geschichten zugreifen, zusätzlich können sie sich Bilder des Events ansehen

Meine Oma soll Faschist sein?!

Als kleiner Junge bin ich mit meinen Eltern noch oft in West-Berlin gewesen, um die Oma zu besuchen. Irgendwann sind wir nicht mehr hin und ich fragte „warum?“. Als Antwort bekam ich, dass die dort um West-Berlin jetzt eine Mauer gebaut hätten. Ich konnte das damals nicht so recht begreifen. Später in der Schule hat man mir erzählt, dass im Westen die ganzen Faschisten leben würden, vor denen uns die Mauer beschützen würde. Als ich das zu hause erzählte, ist mein Vater fast die Wände hoch gegangen, unsere Oma wäre nach der Aussage ja auch ein Faschist. Als die Mauer fiel konnte ich die langen Schlangen gar nicht abwarten in denen man stehen musste, bevor man rüber konnte. Mit meinen Kumpels und mit Hilfe der Räuberleiter und ein paar Seilen sind wir an der Warschauer Strasse rüber in den Westen.