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Wanderboje am Mauerstreifen, Berlin 2009

Zwischen dem 13. August (Tag des Mauerbaus) und dem 9. November (Mauerfall) umrundete die Wanderboje Berlin. Die Wanderboje machte überall dort Station, wo wir private Geschichten mit der Berliner Mauer fanden.
Sie können auf die einzelnen Geschichten über die Orte des Geschehens oder die Liste der Geschichten zugreifen, zusätzlich können sie sich Bilder des Events ansehen

Zwischen den Linien als Bereitschaftspolizist

Ich war 1961 bei der Bereitschaftspolizei und hatte am 13.August Dienst am Brandenburger Tor. Ich beobachtete den Irrsinn des Mauerbaus und habe rüber geschrieen: „Erst ward ihr Nazis und jetzt seid ihr Kommunisten“. Die haben mich von drüben fotografiert und notiert und ab da dufte ich nicht mehr durch die DDR fahren, sondern musste immer fliegen. Noch 3 Jahre war ich im britischen Sektor tätig, meist in der Nähe des Potsdamer Platzes. Ständig zwischen den Fronten. Von Osten die, die propagierten, wie schön es bei ihnen wäre und auf unserer Seite die Hippies mit ihren Sprüchen „Lasst das schießen sein!“, sodass mir in meiner Schicht oft die Ohren schmerzten. Ich habe auch noch miterlebt, wie der Tender von der Reichsbahn mit 28 Leuten in Staaken rüber gemacht hat. Wir wurden auch beschossen und versteckten uns hinter Sandsäcken. 43 Schuss wurde von den Tommies (den Engländern) gezählt, die im Gegensatz zu uns zurück schießen durften.