Sprache auswählen

Wanderboje am Mauerstreifen, Berlin 2009

Zwischen dem 13. August (Tag des Mauerbaus) und dem 9. November (Mauerfall) umrundete die Wanderboje Berlin. Die Wanderboje machte überall dort Station, wo wir private Geschichten mit der Berliner Mauer fanden.
Sie können auf die einzelnen Geschichten über die Orte des Geschehens oder die Liste der Geschichten zugreifen, zusätzlich können sie sich Bilder des Events ansehen

Unter Fluchthelfern und Fälschern

Als empörter Student, der sich nützlich machen wollte, wandte ich mich an den ASTA und über den bin ich an Fluchthelfer rangekommen. Die Fluchthelfer, das war ein spontihafter, idealistischer Haufen, der was Konkretes gegen die Mauer unternehmen wollte. Wir hatten ja alle unsere Freunde drüben. Das beondere war, dass ich plötzlich konspirative Disziplin beherrschen musste. Das heißt: alle Telefonnummern und Adressen nur im Kopf behalten zu müssen. In einem Gebäude am Landwehrkanal, in einer konspirativen Werkstatt beobachtete ich mit innerem Entsetzen, wie unsere West-Berliner Ordnungshüter die Fälscher und Fluchthelfer beim Fälschen von Pässen und Reisepapieren anleiteten. Das gab meiner inneren Autoritätstreue und meinem Staatsverständnis einen lebenslänglichen Knacks.