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Wanderboje am Mauerstreifen, Berlin 2009

Zwischen dem 13. August (Tag des Mauerbaus) und dem 9. November (Mauerfall) umrundete die Wanderboje Berlin. Die Wanderboje machte überall dort Station, wo wir private Geschichten mit der Berliner Mauer fanden.
Sie können auf die einzelnen Geschichten über die Orte des Geschehens oder die Liste der Geschichten zugreifen, zusätzlich können sie sich Bilder des Events ansehen

Eine neue Stadt

Der Sommer 1989 war ja gerade für eine Westberlinerin sehr sehr intensiv, denn wir hatten ja durchaus Befürchtungen, dass es zu Auseinandersetzungen kommen könnte. Ausgerechnet in der Woche in der die Mauer gefallen ist, war ich nicht in Berlin. Ich entsinne mich, als ich mit dem Zug wieder in West-Berlin eingefahren bin, ab dem Savignyplatz, wusste ich genau: Ich habe vor einer Woche eine Stadt verlassen und komme jetzt in eine neue Stadt. Das hat sich auch bewahrheitet. Für mein Leben hat es großartige Chancen geboten. Ich bin 1991 in dem Bereich Arbeitsmarktpolitik in Ost-Berlin eingestiegen bei Berliner Servicegesellschaften, wir waren ein Ost-West gemischtes Team mit allen kommunikativen Herausforderungen die das Zusammenwachsen von Ost-West in einem Team dann auch bedeutet. Es war mein, ich sage immer Diagonaljahr, da ich tagsüber in einer Ost-Ungebung gelebt habe, abends in meiner West-Umgebung. Es war einer meiner schwersten Lebensjahre, aber auch eines meiner Wertvollsten, und ich bin dankbar dafür, dass wir die Mauer überwunden haben