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Wanderboje am Mauerstreifen, Berlin 2009

Zwischen dem 13. August (Tag des Mauerbaus) und dem 9. November (Mauerfall) umrundete die Wanderboje Berlin. Die Wanderboje machte überall dort Station, wo wir private Geschichten mit der Berliner Mauer fanden.
Sie können auf die einzelnen Geschichten über die Orte des Geschehens oder die Liste der Geschichten zugreifen, zusätzlich können sie sich Bilder des Events ansehen

Büro für ungewöhnliche Massnahmen

Den 17. Juni 1987 feierten in Kreuzberg einige Alternative aus dem Selbsthilfeprojekt Cuvrystraße auf originelle Weise. Sie sperrten eine Brücke am Paul-Lincke Ufer ab und stellten in kurzer Zeit eine Mauer auf, verteilten Passierscheine und brachten damit Polizei und Anwohner in Verlegenheit. Innensenator Kewenig, inzwischen fest in den Fußstapfen seines Vorgängers Heinrich Lummer, hatte während der 10-stündigen Stippvisite von Ronald Reagan in Berlin einige Tage zuvor einen ganzen Stadtteil in Kreuzberg abriegeln lassen. Aus SO 36 kam keiner mehr rein und keiner raus. U-Bahnen, Busse, Autos wurden gestoppt und bis spät in die Nacht an der Weiterfahrt gehindert. Kinder konnten nicht zu ihren Eltern, Eltern suchten vergeblich ihre Kinder, wichtige Transporte mit Lebensmitteln oder Medikamenten blieben unerledigt. Der Berliner Senat hatte Angst, die Autonomen „Hönkel“ könnten den Besuch des amerikanischen Präsidenten stören. Mit dieser Aktion ironisierten die FakerInnen (federführend Kurt Jotter) das Vorgehen des Senats. Warum nicht gleich eine Mauer um Kreuzberg bauen?