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Wanderboje am Mauerstreifen, Berlin 2009

Zwischen dem 13. August (Tag des Mauerbaus) und dem 9. November (Mauerfall) umrundete die Wanderboje Berlin. Die Wanderboje machte überall dort Station, wo wir private Geschichten mit der Berliner Mauer fanden.
Sie können auf die einzelnen Geschichten über die Orte des Geschehens oder die Liste der Geschichten zugreifen, zusätzlich können sie sich Bilder des Events ansehen

Für den Erhalt der Mauer

Ich habe damals wie heute in Prenzlauer Berg gelebt und ich habe mich mit anderen dafür eingesetzt, dass ein Teil der Mauer stehen bleibt. Denn hier an der Bernauer Strasse war ja kein größerer Übergang. Das ist uns leider nicht gelungen, weil in dem Taumel des Mauerfalls, der Revolution und der darauf folgenden Vereinigung ganz viele Leute meinten, man müsse die Mauer beseitigen. Wenn man sich jetzt umschaut in Berlin, sind höchstens im Promillebereich Teile der Mauer stehen geblieben. Wenn man den Mauerradweg entlang fährt kommt man auch nach Spandau, wo inzwischen Wald gewachsen ist. Dieser Wald symbolisiert, dass Dinge ins Verborgene geraten und auf der anderen Seite steht er dafür, dass sich neue Sachen entwickeln und zu leben beginnen. Bedauerlich daran ist nur, dass man gar nicht mehr sehen kann, wo die Mauer war. Diese 28 Jahre waren weltgeschichtlich gesehen sicherlich nur eine Sekunde, aber für viele Menschen die heute noch leben hat die Mauer einen großen Teil ihres Lebens ausgemacht, an die muss erinnert werden. Daher denke ich, dass wir ein wenig mehr Mauer stehen lassen müssen. Ich war nach der Vereinigung in der Kommunalpolitik tätig und habe versucht einzuwirken, jedoch hat Eppelmann 1990 entschieden, dass alle NVA –Relikte beseitigt werden müssen. Ihm hat leider das historische Fingerspitzengefühl gefehlt.